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Koeppentage 2025: Uwe Johnson und die politischen Magazine des DDR-Fernsehens "Prisma" und "Der schwarze Kanal"

Uwe Johnsons Fernsehrezensionen mit Literaturwissenschaftlerin Yvonne Dudzik (Uni Rostock) und Medienwissenschaftler Andy Räder (Uni Greifswald)

Zwischen Juni und Dezember 1964 rezensierte Uwe Johnson, wacher Zeitgenosse der politischen und gesellschaftlichen Verhältnisse seiner und Wolfang Koeppens Zeit, für die West-Berliner Zeitung "Tagesspiegel" das DDR-Fernsehen – das einzige Mal, dass der Schriftsteller regelmäßig über einen längeren Zeitraum für eine Tageszeitung schrieb. Unter dem Titel "Der 5. Kanal" wurden diese Kritiken posthum 1987 veröffentlicht. Als Teil der Uwe Johnson-Werkausgabe sind sie 2024 mit einem umfassenden Kommentar neu herausgebracht worden, was den Anlass bietet, einige der Sendungen und Filme, die er rezensierte, anzusehen.

Die meisten Fernsehrezensionen Uwe Johnsons setzen sich mit den Sendungen "Prisma" und "Der schwarze Kanal" auseinander. Während sich die noch junge Reihe "Prisma" mit innenpolitischen Verhältnissen in der DDR auseinandersetzte, hatte "Der schwarze Kanal" eine außenpolitische Funktion, da die Sendereihe auch westdeutsche Zuschauer*innen ansprechen sollte. "Der schwarze Kanal" zeigte Ausschnitte des Fernsehens aus der BRD und kommentierte diese, während in "Prisma" Szenen aus dem ostdeutschen Alltag gezeigt und Bürger*innen der DDR interviewt wurden – mit dem Ziel, eine Verbesserung ihrer Lebens- und Arbeitssituation anzuregen. Die Sendungen vom 8. Juni 1964 und 26. November 1964 zeigen exemplarisch die Machart beider Formate.

Yvonne Dudzik ist Literaturwissenschaftlerin und Wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Arbeitsstelle für die Uwe-Johnson-Werkausgabe der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften an der Universität Rostock.
Andy Räder ist Medienwissenschaftler und arbeitet als Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Politik- und Kommunikationswissenschaft der Universität Greifswald.

"Der schwarze Kanal", DDR 1964, Moderation: Karl-Eduard von Schnitzler, 27’
"Prisma", DDR 1964, Moderation: Gerhard Scheumann, 34’
Foto: Stiftung Deutsches Rundfunkarchiv / Waltraut Denger

Eintritt Spende

Koeppenhaus - Literaturzentrum Bahnhofstr. 4/5 17489 Greifswald 0 38 34 - 77 35 10
Źródło obrazu: IKAZ e.V.

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