Kunst als Klimaarchiv? Atmosphärenforschung anhand der Bilder Caspar David Friedrichs
Öffentlicher Abendvortrag im Rahmen der Vortragsreihe „Über Friedrich reden“
Die Schaffensphase Caspar David Friedrichs fällt aus atmosphärenphysikalischer Sicht in einen äußerst interessanten Zeitraum, in dem mit der Eruption des Tambora im April 1815 eine der größten Vulkaneruptionen des vergangenen Jahrtausends stattfand. Es ist daher eine naheliegende Idee, dass sich die ungewöhnlichen atmosphärischen Phänomene nach der Tambora-Eruption in den Gemälden Friedrichs aus dem Zeitraum 1815 - 1820 manifestieren könnten. In früheren Studien wurde der Versuch unternommen, aus den Rot-Grün-Kontrasten in den Gemälden Friedrichs quantitative Information über die Menge an vulkanischen Aerosolen in der Stratosphäre abzuleiten. In diesem Vortrag setzen wir uns kritisch mit diesem Versuch auseinander.
Christian von Savigny hat an den Universitäten Tübingen, Heidelberg und an der York University (Toronto) Physik und Atmosphärenwissenschaften studiert. Er promovierte 2002 an der York University und habilitierte sich 2009 am Institut für Umweltphysik der Universität Bremen. Seit 2012 ist er Professor für Umweltphysik an der Universität Greifswald.
Anne Hemkendreis studierte Kunstgeschichte und Germanistik an der Ruhr-Universität in Bochum und dem Trinity College in Dublin. Sie promovierte 2013 an der Leuphana Universität in Lüneburg. Sie ist als wissenschaftliche Mitarbeiterin im SFB 948 der Albert-Ludwigs-Universität in Freiburg (S4 „Ästhetiken der Affizierung“) tätig. Im akademischen Jahr 2020/21 war sie Junior Fellow am Alfried Krupp Wissenschaftskolleg Greifswald.
Moderation: Dr. Christian Suhm