Liebeserklärung an Polen! Lesung mit Aleksandra Tobor
komisch, traurig, liebenswert
Aleksandra Tobors Roman Sitzen vier Polen im Auto (2012) behandelt humorvoll die Einwanderung einer fiktiven polnischen Familie nach Deutschland. Er enthält dabei autobiografische Anteile und ist dem Genre der Migrationsliteratur zuzuordnen. In ihrem Buch erzählt Aleksandra Tobor aus der Perspektive eines Kindes die Geschichte einer polnischen Aussiedlerfamilie, die kurz vor dem Mauerfall versucht, in Deutschland Fuß zu fassen. Alexandra Tobor erzählt anrührend, wie Olas Familie Deutsch lernt, jeden möglichen Kontakt zur einheimischen Bevölkerung sucht und schließlich doch noch einmal ganz von vorn anfangen muss. Die Geschichte kann stellvertretend für viele ähnliche Erzählungen junger Aussiedler stehen – komisch, traurig, liebenswert.
Der Roman Minigolf Paradiso (2016) setzt sich unterhaltsam mit polnischen Migrantenbiografien auseinander.
NDR Kultur über „Minigolf Paradiso“: Der rotzige Ton, in dem die junge Außenseiterin von ihrem wenig glücklichen Leben erzählt, erinnert an den „Fänger im Roggen“ oder auch „Tschick“ und nimmt einen sofort für sie ein. (…) Ein zauberhaftes Buch, nicht nur für Jugendliche, und eine Liebeserklärung an Polen!
Alexandra Tobor, geboren 1981, verbrachte ihre ersten acht Lebensjahre in Polen, bevor sie mit ihrer Familie nach Deutschland aussiedelte. Nach dem Abitur schrieb sie Kritiken für das Spex-Magazin und arbeitete in der Redaktion von VIVA Polska in Köln. Anschließend studierte sie Soziologie und Kunstgeschichte an der Universität Marburg. Nach dem Studium lebt die freie Autorin und Podcast-Produzentin in Augsburg.