Kriegsopfer Umwelt
Was sagt das Völkerrecht zu Umweltzerstörungen in der Ukraine im Zuge der russischen Invasion? Öffentlicher Vortrag und anschließendes Gespräch mit Dr. Anne Dienelt, Universität Hamburg.
Der völkerrechtswidrige Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine hat weitreichende und teilweise auch wenig verstandene Folgen für die Ukraine. Neben dem Tod vieler Menschen führen die russischen Angriffe auch zu langfristigen Umweltschäden, unter denen die Menschen über den Krieg hinaus leiden werden. Drohszenarien wie bei den militärischen Auseinandersetzungen im Umkreis des Atomkraftwerks in Saporischschja rufen Erinnerungen an vergangene nukleare Katastrophen hervor und werden von russischer Seite instrumentalisiert.
Welche Rolle spielt in diesem Zusammenhang das Recht?
Sind diese Handlungen verboten?
Wie können diese Rechtsverstöße geahndet werden?
Wie wird die Umweltzerstörung im Kriegsgebiet dokumentiert, und welche Rolle kann Citizen-Science dabei spielen?
Über Dr. Anne Dienelt:
Nach dem Studium der Rechtswissenschaft in Tübingen, Aix-en-Provence undn Göttingen wurde Dr. Anne Dienelt zu einem völkerrechtlichen Thema (Armed Conflicts and the Environment - Complementing the Laws of Armed Conflict with International Environmental Law and Human Rights Law) an der Georg-August-Universität Göttingen promoviert. Im Rahmen ihrer Forschungsvorhaben hat sie verschiedene Aufenthalte, unter anderem an der New York University School of Law, der Universität Lund in Schweden und bei der Völkerrechtskommission der Vereinigten Nationen in Genf verbracht.
Dr. Dienelt forscht aktuell im Zuge ihres interdisziplinären Habilitationsprojekts am Institut für Internationale Angelegenheiten der Universität Hamburg zu Fragen von Resilienz und Staat(en). Sie untersucht rechtsvergleichend die Reaktionen und Mechanismen von Staaten, unter anderem hinsichtlich der Klimakrise, Pandemien und anderer Ausnahmesituationen.
Ort: STRAZEseminarraum
Beginn: 18.30 Uhr
Eintritt: frei
Die Veranstaltung wird durch die Akademie der Wissenschaften in Hamburg finanziell unterstützt.