Bäume und Gehölze im Werk Caspar David Friedrichs
Denken wir an die Werke Caspar David Friedrichs, so haben wir neben Ruinen, Schiffen, Wasser, Himmel und Bergen sofort Bäume vor Augen. Knorrige alte, abgestorbene Eichen kennzeichnen viele seiner Werke. Aber es lassen sich aus der Vielzahl häufig undifferenzierter Baum- und Walddarstellungen noch weitere Bäume und Sträucher eindeutig identifizieren. Sie mögen einerseits als typische Landschaftselemente dargestellt worden sein, jedoch lässt sich für einige Baumarten ein konkreter Bedeutungsinhalt zuweisen.
In der Romantik befinden wir uns noch in einer Zeit, die die Geschichtsschreibung später als das Hölzerne Zeitalter benennen wird. Aus Holz waren von der Wiege bis zur Bahre alle wesentlichen Dinge gefertigt. Erst mit der Industrialisierung lösten andere Rohstoffe das Holz als Universalwerkstoff ab.
Friedrich wuchs in Nachbarschaft zum Botanischen Garten auf. Diese Bildungseinrichtung konnte damals aufgrund des geringen Platzes nur wenige Gehölze aufweisen. Aber die Zeichenstunden mit seinem Lehrer Johann Gottfried Quistorp könnten vielleicht auch manchmal in den Garten geführt haben, der von dessen jüngerem Bruder Johann Quistorp geleitet wurde. Friedrichs Nichte heiratete später den akademischen Gärtner Johann Langguth.
Friedrich hat in seinem Werk neben Bäumen auch wenige krautige Pflanzen identifizierbar dargestellt. Er bevorzugte jedoch im Gegensatz zu seinem Malerkollegen Philipp Otto Runge immer einheimische Gewächse. Runge dagegen nutzt häufig Exoten wie die Passionsblume oder die Jakobslilie, denen er eine mythologische Bedeutung zuweist. Bei Friedrich erlangen diese besonders die Eiche, Fichte und die Birke.
Die in der Ausstellung vorgestellten 16 Gehölze finden Sie in den entsprechenden Quartieren markiert.