„Der Schriftsteller hat Fragen zu stellen und das Problem seiner Zeit zu zeigen.“
Die drei in rascher Folge Anfang der 1950er Jahre veröffentlichten Romane Wolfgang Koeppens, die die Mentalitäten der jungen Bundesrepublik zeigen, lösten zum Teil heftige Reaktionen und Kritik aus. In einem unveröffentlichten Vortrag, der auf diese Kritik reagieren sollte, formuliert Koeppen: „Über dies meine ich […], dass es nicht Aufgabe des Schriftstellers sei, Antworten zu geben und Probleme zu lösen. Der Schriftsteller hat Fragen zu stellen und das Problem seiner Zeit zu zeigen.“
Die Ausstellung präsentiert die Publikations- und Rezeptionsgeschichte von Koeppens "Der Tod in Rom" (1954) und nimmt dabei besonders die Dekadenz-Debatte in den Blick, die im Anschluss an die Publikation des Textes 1956 in der DDR entstand.
Ergänzt wird die Ausstellung durch eine Gegenüberstellung mit Artefakten und Zitaten der aktuellen Debatte um den "Roman Tauben im Gras" (1951). Nachdem der Text in Baden-Württemberg Pflichtlektüre für das Abitur an beruflichen Gymnasien wurde, organisierte sich Widerstand gegen den Text und dessen Verwendung rassistischer Sprechweisen.
Eine Ausstellung des Wolfgang-Koeppen-Archivs der Universität Greifswald im "Münchner Zimmer" in der Koeppenhaus Galerie
Die Öffnungszeiten lehnen sich an den Ausstellungsrhythmus der Koeppenhaus Galerie an, in Ausstellungsumbauphasen bleibt das "Münchner Zimmer" geschlossen.
Bei Ausstellungen dort Di-Fr 14-18 Uhr, Eintritt frei
Foto (c) Wolfgang-Koeppen-Archiv
