„Alles ist teurer als ukrainisches Leben" - Texte über Westsplaining und den Krieg
Buchvorstellung mit Mitherausgeberin Aleksandra Konarzewska und Verleger Andreas Rostek. Eine Veranstaltung der Heinrich Böll-Stiftung MV und Koeppenhaus
Westsplaining bezeichnet die bevormundende, besserwissende und zugleich ahnungslose Blickweise vieler Beobachter:innen aus dem Westen auf Zentral- und Osteuropa. Die in dieser Flugschrift versammelten Beiträge aus der Ukraine und seinen Nachbarländern, aber auch von westlichen Autor:innen, beleuchten dieses Phänomen. Und die Texte helfen, besser zu verstehen, wie es zu dem russischen Angriffskrieg gegen den kleineren Nachbarn kommen konnte.
Der Schauspieler Stefan Hufschmidt wird beispielhaft die Texte von Serhij Zhadan, Szczepan Twardoch und Halyna Kruk auf Deutsch lesen.
„ALLES IST TEURER ALS UKRAINISCHES LEBEN“ – Texte über Westsplaining und den Krieg
Aleksandra Konarzewska, Schamma Schahadat, Nina Weller (Hrsg.), erschienen in der edition fotoTAPETA im Frühjahr 2023
EIne Veranstaltung in deutscher Sprache.
"35 Essays (...) verdeutlichen eines: Der russische Imperialismus fußt auch auf einem Kulturchauvinismus, der seine eifrigsten Verfechter außerhalb Russlands in westlichen Intellektuellen, im Mainstream der dortigen "Osteuropa- und Russlandforschung", in der politischen Klasse und in der Bildungspolitik besaß. "Russland, Russland über alles" - die eigenständige Kultur der Ukraine zum Beispiel kam bis eben gar nicht vor. (...)"
(Ilko-Sascha Kowalczuk)
"Im vorliegenden Band schreiben Menschen aus dem östlichen Europa zurück. Die meist kurzen Texte entstammen Tageszeitungen und Blogs, viele sind ausdrücklich an die Westsplainer adressiert. Es geht in ihnen weniger um Waffenlieferungen als vielmehr um die Frage, welchen Umgang man mit Russland und seiner Kultur üben, wie die Ukraine dazu stehen solle. Das Ausspielen einer guten russischen Hochkultur gegen ihre imperialistische Indienstnahme unterlaufen die Autor:innen auf reflektierte Weise. (...) Man wird Dostojewski oder Brodskij nach Butscha und Mariupol anders lesen müssen, so wie man Richard Wagner heute anders hört als vor Auschwitz." (Ulrich van Loyen)
Eintritt frei, um Spende wird gebeten