"Schon vergessen?" - Gedenken an Eckard Rütz
Alte Mensa am Schießwall :: Gedenkveranstaltung - Eckard Rütz
Auch in diesem Jahr ruft das Bündnis "schon vergessen?" am 25.11.2022 zu einer Gedenkveranstaltung für den ermordeten Obdachlosen Eckard Rütz auf. Alle Interessierten sind eingeladen, sich um 18.00 Uhr auf dem Vorplatz der alten Mensa am Schießwall zum Gedenken einzufinden.
Vor 22 Jahren, in der Nacht vom 24. auf den 25. November 2000, wurde Eckard Rütz von drei jugendlichen Neonazis im Alter von 16 bis 21 Jahren ermordet. Mit Baumstützpfählen schlugen sie auf ihr Opfer solange ein, bis er sich nicht mehr bewegte. In der späteren Gerichtsverhandlung nannte einer der Täter als Motiv, dass Eckard Rütz „dem deutschen Steuerzahler auf der Tasche gelegen" hätte. Eckard Rütz war neben Klaus-Dieter-Gerecke einer von mehreren wohnungslosen Menschen, die Anfang der zweitausender Jahre ums Leben gebracht wurden. Mit den Worten "da ist der Assi, klatscht ihn tot!" traten ebenfalls drei Neonazis auf Klaus-Dieter-Gerecke ein.
Das Bündnis "schon vergessen?" ruft seit 2006 zum Gedenken an die Opfer rechter Gewalt auf und verband damit gleichzeitig die Forderung nach der Setzung eines Gedenksteins am Tatort. Die Stadt sträubte sich lange Zeit gegen den spendenfinanzierten Gedenkstein mit dem eindeutigen Hinweis auf eine rechte Tatmotivation. Mit der Einweihung des Steins zum siebten Todestag konnte sich das Bündnis durchsetzen und somit den geforderten Gedenkort schaffen.