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Die Hamletmaschine

Erleben Sie eine desillusioniernde Analyse des 20. Jahrhunderts in einem Schauspiel von Heiner Müller.

„Die Hamletmaschine“, 1977 geschrieben, ist Heiner Müllers persönlichster Versuch, auf dem Theater über die eigene Stellung innerhalb geschichtlicher Abläufe nachzudenken. Shakespeares Figuren Hamlet und Ophelia benutzend, wird Erfahrenes und Erlebtes, Tatsächliches und Mögliches in unserer Welt ebenso assoziiert wie die unausweichliche Logik von Töten und getötet werden, von täglicher Gewalt, Unterdrückung, Ausgeliefertsein und Unterwerfung.
Sein Stück war die bis dahin nachhaltigste und radikalste Infragestellung bürgerlicher Theaterpraktiken und -gewohnheiten durch einen
Dramatiker, der Theatergeschichte schrieb. Das Stück selbst ist eine Text- und Bildmaschine, angeschlossen an kulturelle und literarische Paradigmen der Moderne, sie zitierend, transformierend und negierend. In der DDR konnte der Text erst ab 1989 gespielt werden, als Müller ihn in seine legendäre Hamlet-Inszenierung am Deutschen Theater Berlin einmontierte. Zum 30-jährigen Jubiläum dieser Aufführung fragen wir nach seiner Aktualität unter den neuen Verhältnissen: „Ich bin/ Ein Privilegierter Mein Ekel/ Ist ein Privileg/ Beschirmt mit Mauer/ Stacheldraht Gefängnis.“

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