"Expedition zu isolierten Zoe-Indianern am Amazonas" von Dr. Roland Garve Lüneburg
Versteckt im Regenwald-Die Zoé-Indianer
Versteckt im Regenwald-Die Zoé-Indianer(Kurztext, R. Garve)
In den Amazonasregenwäldern Brasiliens existieren auch heute noch etwa vierzig kleine versteckt lebende Indianervölker, die aufgrund von eingeschleppten Epidemien, Umweltzerstörung, Völkermord und anderer negativer Erfahrungen ihrer wenigen überlebenden Vorfahren jeden Kontakt zur Zivilisation strikt ablehnen bzw. nur gelegentlich Kontakt zur Außenwelt aufnehmen. Zu diesen sog. Indios isolados gehören auch die Zoé-Indianer aus dem Quellgebiet des Rio Cuminapanema , die bis heute noch unter archaischen, steinzeitähnlichen Verhältnissen leben und deren stammeseigenes Identifikationsmerkmal das Tragen eines hölzernen Lippenpflockes ist.
Nach einer staatlich nicht genehmigten Erstkontaktierung durch Missionare brach bei dem nur etwa 200 Personen zählenden Stamm eine Grippeepidemie aus, an der über vierzig Indianer starben. In der Folge mussten nach der Ausweisung der Missionare durch die Indianerbehörde dringend nötige Impfungen und Hilfsmaßnahmen durchgeführt werden, um ein weiteres Massensterben und den drohenden Kulturverfall zu verhindern.
Im Rahmen eines medizinischen u. ethnologischen Hilfsprogrammes hatte der Autor die Gelegenheit mit einer Sondergenehmigung der brasilianischen Indianerbehörde und unter strengen Auflagen seit 1993 mehrere Expeditionen zu den Zoé durchzuführen. Für die Schaffung eines Schutzgebietes war es u.a. auch besonders nötig Informationen vor Ort über die Besonderheit der Kultur, den allgemeinen Gesundheitszustand, ihr Sozialleben, die Größe ihres Jagd-und Sammelgebietes zu erhalten.