Ein Abend mit einem intensiven Stück

Düster, beklemmend, fast schauerlich. Die Winterreise löst seit jeher eine sehr besondere Faszination aus. Der 1827 entstandene Liederzyklus vereint die Dichtungen Wilhelm Müllers mit der eindringlichen Musik Schuberts. Ein junger Mensch in der schieren Hoffnungslosigkeit einer kargen Winterlandschaft streift unter dem Eindruck des Schmerzes und der Resignation durch die kalte Nacht.

Der Stoff ist mindestens melancholisch. In seiner Niedergeschlagenheit findet sich aber auch Trost. Die aktuelle Zeit der multiplen Krisen findet vielfach Ausdruck in einem Gefühl der Entmutigung. Was kann und was will Kunst dazu beitragen? Das scheinbar Undarstellbare soll darstellbar werden. Das Werk in seiner Interpretation soll mehr als die Summe der Teile sein. Genau hier knüpft die Winterreise an und zeigt uns in berührender Weise, dass das scheinbar Unmögliche möglich gemacht werden kann.

Interpretiert wird der Zyklus vom Bariton Cornelius Lewenberg und der Pianistin Eva Barta. Der renommierte Sänger genoss seine Ausbildung in Karlsruhe und Zürich; gastierte bereits während des Studiums an den Opernhäusern Pforzheim, Mannheim und Darmstadt. Cornelius widmet sich intensiv dem Konzert- und Liedgesang. Eva Barta ist eine beeidruckend vielseitige Pianistin. Sie spielt sowohl Liederabende, arbeitet an verschiedenen Theatern als Bühnenmusikerin, liebt aber auch die Solo-Klavierliteratur und gibt Klavierabende. Sie hat einen Lehrauftrag an der Universität der Künste Berlin und arbeitete auch schon als Klavierbegleiterin im Fachbereich Gesang an der Hochschule für Musik und Theater Hamburg. Eva Barta war am Thalia Theater und an der Kammeroper Hamburg als Bühnenmusikerin,
musikalische Leitung und Pianistin im Ensemble engagiert.