Das Leben des Unternehmers Johannes Quistorp
Doku-Film von Helena Kwiatkowska (40 Min.). polenmARkT 2024
Der Dokumentarfilm beleuchtet das Leben des Unternehmers Johannes Quistorp. In nachgestellten Szenen werden Schlüsselmomente seines Lebens dargestellt, darunter seine Kindheit in Greifswald und Jugend in Wolgast. Experten wie Historiker und Journalisten kommen ebenfalls zu Wort, um das umfassende Wirken Quistorps zu erörtern. Auch der Ort Ducherow spielt im Film eine wichtige Rolle, da das Evangelische Diakoniewerk Bethanien auf die von Quistorp 1869 in Stettin gegründete Diakonissenanstalt zurückgeht.
Der Film entstand auf Initiative von Bürgern aus Stettin im Rahmen des Projekts „Johannes Quistorp – Unternehmer und Philanthrop“, das sich mit sozial engagierten Unternehmern in Westpommern beschäftigt. Anlass war der 200. Geburtstag des gebürtigen Vorpommern im Jahr 2022.
Quistorp absolvierte zunächst eine Lehre in Rostock und arbeitete danach als Kaufmannsgehilfe in Rostock, Stralsund und Stettin, bevor er 1850 sein eigenes Geschäft gründete. Auf der Insel Wollin, in Lebbin (heute Lubin), errichtete er eine Portlandzement-Fabrik, die zeitweise der größte Zementhersteller Europas war. Weitere Besitztümer Quistorps umfassten Zementfabriken in Wolgast und Stettin sowie eine Ziegelei in Berndshof bei Ueckermünde. Schon damals legte er großen Wert auf soziales Engagement. In Lebbin ließ er unter anderem Werkswohnungen, ein Witwenhaus, eine Bücherei, einen Vereinssaal und ein „Arbeiter-Bildungsinstitut“ errichten. Zudem baute er eine Dorfschule und ein Waisenhaus. In Stettin gründete er das Diakonissen- und Krankenhaus Bethanien, ein Mädchenpensionat, ein Lehrerinnenseminar, eine Nervenheilanstalt und den Stadtteil Westend. Im Norden der Stadt schuf er eine große Obstplantage und einen Park – den heutigen Kasprowicz-Park – und machte seine Ländereien der Öffentlichkeit zugänglich.
Veranstalter: polenmARkT e.V.
