Vortrag mit Dr. Thomas van Elsen | Ort:18573 Samtens auf Rügen | Frankenthal 7 | Eintritt: 9 Euro

Soziale Landwirtschaft verbindet landwirtschaftliche Erzeugung mit sozialer und pädagogischer Arbeit. Verschiedenste „landwirtschaftsfremde“ Menschen nutzen das Setting von meist ökologisch bewirtschafteten Höfen als therapeutisch wirksames Umfeld - Menschen mit Unterstützungsbedarfen und Behinderungen, alte Menschen und Kinder, Suchtkranke, schulmüde Jugendliche und unbegleitete minderjährige Flüchtlinge. Die Arbeit mit Tieren, Pflanzen und dem Boden durch die Jahreszeiten und bei Wind und Wetter vermittelt Erfolgserlebnisse: Auch Menschen, die sich zeitlebens als Hilfeempfänger erlebt haben, bekommen die Möglichkeit, im Sinnzusammenhang einer Landwirtschaft nicht nur „Nehmende“, sondern auch „Gebende“ sein zu können, indem sie zum Gesamten des Hofes etwas beitragen. Und darüber hinaus Mehrwerte erzeugen, indem der Naturzusammenhang des Hofes, seine Tiere, Pflanzen und der Boden nicht nur genutzt werden, sondern an deren Entwicklung gearbeitet werden kann. Soziale Inklusion wird zur ökologischen Inklusion, indem Natur als Entwicklungsaufgabe verstanden und zum Ziel der Arbeit wird.

Wie geht das konkret? Momentan wird dies in der Konzeption und Ausgestaltung einer Gefängnis-Landwirtschaft in Sachsen versucht. Entstehen wird hier ein sozialökologischer Hof, in dem gefährdete lokale Nutztierrassen gehalten und die pflegende Entwicklung der Kulturlandschaft zum Betriebskonzept gehört. Und es gibt dabei eine Menge Herausforderungen: schadstoffbelastete Böden, Flächenknappheit, Sommertrockenheit und Personalverfügbarkeit. Im Vortrag wird von dem Projekt berichtet, das 2023 umgesetzt wird und dem weitere an anderen Orten folgen sollen.