19.06.2017 | 17:00 Rathaus Vortrag

Universität im Rathaus

Dreitausend Jahre Magnetismus: Vom Kompass zur Informationstechnologie, zu Elektromobilität und Windturbinen; Referent: Prof. Dr. rer. nat. Markus Münzenberg (Mathematisch-Naturwissenschaftliche Fakultät)

Referent: Prof. Dr. rer. nat. Markus Münzenberg (Mathematisch-Naturwissenschaftliche Fakultät)

Magnetismus ist ein altes Forschungsgebiet. Sogenannte „Südweiser“, die Vorgänger der heutigen Kompasse, fanden schon im frühen China Anwendung in der Seefahrt. Heutzutage wird das Phänomen des Magnetismus in vielen modernen Anwendungen genutzt. Markus Münzenberg stellt in seinem Vortrag das spannende Forschungsgebiet des Magnetismus dar und gibt anschließend einen Ausblick über aktuelle Themen und Forschungen zur Spinelektronik.
Magnetismus ist ein kollektives Phänomen. Einzelne Atome tragen ein magnetisches Moment. Dies ist eine Eigenschaft ihrer Elektronenhülle. Im Kristall können sie sich in manchen Materialien gleich ausrichten und bilden dann durch ihre Ausrichtung den Nord- und Südpol des magnetischen Materials aus. In jedem Dynamo und Elektromotor kommen die Materialien zum Einsatz. Um Anlasser und Lichtmaschine leicht und günstig zu gestalten, war die Materialentwicklung ein großes Forschungsthema. Heute hängen die Elektromobilität und die Windrotoren von effektiven Materialien ab. Ziel ist es hier, möglichst Materialien mit einem großen magnetischen Moment zu entwickeln, damit die Dynamos kompakter und leichter konstruiert werden können. Ohne Magnetismus gäbe es auch keine moderne Informationstechnologie. Seit 1995 ist es günstiger Informationen auf magnetischen Datenspeichern (Festplatten) zu speichern. Mit den Folgen die wir heute sehen – Cloudcomputing, Datenbanken wie Wikipedia, Facebook und Twitter verändern den Zugang zu Informationen und somit auch die Gesellschaft, drastisch. Heute diskutiert man die Nutzung von Spins in einer spinbasierten Elektronik. Die Spinelektronik befasst sich mit der Informationsdarstellung und –verarbeitung. In diesem Forschungsgebiet werden neue Konzepte der Prozessierung von Daten entwickelt und höhere Datendichten bis auf atomarer Skala angestrebt – ein spannendes Zukunftsthema für die Festkörperforschung.

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