Schwarze Kunst mit bunten Bildern? Fragen zum Pinsel in der sogenannten Medienrevolution

Öffentlicher Abendvortrag von Professor Dr. Peter Schmidt (Hamburg)

Im Rahmen der interdisziplinären Fachtagung „Gutenberg 550 – Ergebnisse und Perspektiven der Inkunabelforschung"

Das schwarz-weiße Bild von Gutenbergs „schwarzer Kunst“ beginnt sich langsam einzufärben. Dazu haben die Forschungen der jüngeren Zeit beigetragen, die die Rolle manueller Arbeitsschritte in den ersten Jahrzehnten des Buchdrucks ins Bewusstsein gerückt haben. So ist etwa die Rubrizierung oder Ausstattung mit gemalten Initialen und Miniaturen in wichtigen Studien thematisiert worden, vor allem in Hinblick auf das Buchhandels- und Verlagswesen. Andere Bereiche sind aber noch weitgehend schwarz-weiß geblieben, so etwa die Geschichte der Holzschnittillustrationen, in der Kolorierung immer noch als etwas Akzidentielles betrachtet wird. Die Frage nach der Bedeutung von Farbe für die Anfänge des Buchdrucks ist noch weitgehend offen. Ihr will der Vortrag nachgehen.

Peter Schmidt wurde 1995 an der TU Berlin mit einer Arbeit über den Gebrauch von gedruckten Bildern in Handschriften des 15. Jahrhunderts promoviert. Fragen der Mediengeschichte und des Verhältnisses zwischen Bildern und Texten ziehen sich durch seine Forschungen. Der Habilitation an der Goethe-Universität in Frankfurt am Main 2008 folgten eine Gastprofessur an der Humboldt-Universität in Berlin, die Mitarbeit an der Ausstellung „Origins of European Printmaking“ in Washington und Nürnberg und ab 2009 die Tätigkeit für den Katalog der deutschsprachigen Handschriften des Mittelalters an der Bayerischen Akademie der Wissenschaften. 2014 wurde er auf die Professur für Kunstgeschichte mit Schwerpunkt Mittelalter an der Universität Heidelberg berufen, 2016 bekleidete er die Wolfgang Stammler-Gastprofessor an der Universität Fribourg (Schweiz). 2017 folgte er schließlich dem Ruf auf die Professur für Kunstgeschichte des Mittelalters an der Universität Hamburg.

Moderation: Dr. Falk Eisermann

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