Psychische Gesundheit in Not: Versorgung in Greifswald bedroht

Seit der Corona-Pandemie hat sich die Anzahl der Therapieanfragen am ZPP deutlich erhöht, sodass aktuell 450 Menschen auf einen Therapieplatz warten. Das hat auch zur Folge, dass die Wartezeit dramatisch angestiegen ist – von wenigen Wochen zu über einem Jahr. Das ist aus unserer Sicht inakzeptabel.

Aus Kapazitätsgründen muss das ZPP daher leider seit dem 01. Februar 2023 bis voraussichtlich zum 31. März 2023 die Therapieanfragen zunächst komplett pausieren. Dies hat drastische Auswirkungen auf die Versorgungssituation in Greifswald und Umgebung.

Wohl bemerkt: Im Gegensatz zu niedergelassenen Psychotherapeut*innen (mit Kassensitz) und Psychiatrischen Institutsambulanzen (PIAs) hat das ZPP keinen Versorgungsauftrag, was bedeutet, dass das ZPP Therapieplätze zusätzlich zur Bedarfsplanung in Mecklenburg-Vorpommern zur Verfügung stellt – deutlich wird: diese Bedarfsplanung ist unzureichend.

Um den Betroffenen eine Stimme zu geben und ihnen zu zeigen, dass wir sie nicht allein lassen und um Politiker*innen und andere Verantwortliche auf dieses dramatische Versorgungsdefizit hinzuweisen, wird das nächste GPG-Forum am 01.03.2023 um 18 Uhr in Form eines Abends der offenen Tür im ZPP unter dem Motto: „Psychische Gesundheit in Not: Versorgung in Greifswald bedroht“ stattfinden. Einladen möchten wir Betroffene, ihre Angehörigen, niedergelassene und stationär arbeitende Kolleg*innen, die Schirmdamen und -herren von GPG, weitere Politiker*innen und Vertreter*innen der Krankenkassen, Verbände, Presse & Medien, sowie alle an psychischer Gesundheit interessierte Bürger*innen. An dem Abend soll abgesehen von Impulsvorträgen zur Versorgungssituation in Greifswald sowie zu Präventions- und Interventionsmöglichkeiten vor allem Raum gegeben werden zum Austausch und zur Diskussion von konstruktiven und nachhaltigen Lösungen.