Nordischer Klang: Wyborg – Ein Kennlernabend zur Freundschaftsstadt Greifswalds

Digitaler Abendvortrag mit Kurzfilm und Musik zur Geschichte Wyborgs.

Viborg, Vyborg, Wiborg, Viipuri oder vielleicht doch Wyborg? Schon die Schreibweisen des Namens sind so vielfältig wie die Geschichte dieser heute russischen Stadt. Seit 2018 sind Wyborg und Greifswald durch eine Städtefreundschaft miteinander verbunden . Der Abend wird sich der Geschichte und Kultur der Stadt am finnischen Meerbusen widmen.

Den Anfang macht Dr. Robert Schweitzer mit einem Vortrag über die Geschichte Wiborgs - "Wiborg: Vom Macao der Hanse zu einem Gashafen Russlands"

Wiborg ist uns heute als die russische Mittelstadt westlich St. Petersburg bekannt, wo die Gas-Pipeline Nordstream 1 beginnt. In der Hansezeit lag es auf der Route, über die Kaufleute Russlandhandel trieben, obwohl ihre Städte Embargos beschlossen hatten. 1293 von Schweden auf Novgoroder Gebiet gegründet, wurde die Handelsstadt 1710 von Peter dem Großen erobert und kam bis 1940/44 zum seit 1809 im Russischen Reich autonomen und 1917 unabhängigen Finnland; die Erinnerungen an Wiborg haben einen ähnlichen Symbolwert wie die an Königsberg für Deutsche. Es war die zweitgrößte Stadt Finnlands und hatte neben der überwiegend finnischen Bevölkerung viele schwedisch, deutsch und russisch sprechende Einwohner; 1812 zählte die deutsche Minderheit noch 12,5% und war kulturell und politisch führend.

Dr. Robert Schweitzer war Stv. Direktor der Stadtbibliothek Lübeck und Lehrbeauftragter für Osteuropäische Geschichte. Er forscht zur Autonomie Finnlands und anderer Nationalitäten im Russischen Reich. Bei der Aue-Stiftung (Helsinki) ist er für die Forschungsaktivitäten zuständig mit dem Spezialgebiet „Geschichte der Deutschen in Finnland“.

Nach dem Vortrag folgt eine filmische Suche nach deutschen Spuren in Wyborg. Der Film „Wyborgs deutsche Vergangenheit“ ist eines der ersten Kooperationsprojekte, das im Zusammenhang mit Greifswalds jüngster Städtefreundschaft entstanden ist. Schüler des Humboldt-Gymnasiums in Greifswald produzierten 2020 ein Video zu Greifswalds Verbindungen zu Russland, während Schüler*innen des „Palastes der Kreativität“ in Wyborg den Film „Wyborgs deutsche Vergangenheit“ über deutsche Spuren in der karelischen Stadt drehten. Die jeweils 10-15 Schüler*innen, die in beiden Städten an diesem Projekt beteiligt waren, begaben sich gemeinsam mit ihren Lehrern auf Spurensuche in der Geschichte der jeweiligen Stadt. Erstmals aufgeführt wurde das Ergebnis Ende des letzten Jahres bei der Deutschen Woche in St. Petersburg.

Auf den Film „Wyborgs deutsche Vergangenheit“ folgt ein musikalischer Gruß der Folklore-Gruppe Veresk.

Moderation: Kerstin und Greta Gebhardt

_Anderer Ort siehe Terminbeschreibung (Karte nur symbolisch) Greifswald

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