Der tägliche Stoiker

Nachdenkliches in der Coronapause

"Erkläre mir also, warum ein kluger Mensch nicht betrunken sein sollte - nicht in Worten, denn die Tatsachen, seine Hässlichkeit und Anstößigkeit, sprechen für sich. Es ist sehr einfach zu beweisen, dass sogenannte Freuden, sobald sie das rechte Maß überschreiten, nichts anderes sind als Strafen."
Sencea, Moralische Briefe, 83.27

FAZIT:
Gibt es eine weniger effektive Methode, Menschen überzeugen zu wollen, als mit ihnen zu streiten? Gibt es irgendetwas, das Menschen schneller ihr Interesse verlieren lässt als abstrakte Ideen?
Deshalb sagen die Stoiker auch nicht: "Hör auf, dieses oder jenes zu tun, es ist eine Sünde." Sattdessen sagen sie: "Hör auf, denn es wird dich unglücklich machen." Sie sagen nicht: "Freuden bringen keine Form der Strafe." Sie sagen: "Freuden ohne Ende werden zu ihrer eigenen Form der Strafe."
Wenn du versuchst, jemanden zu überzeugen, dass er sich oder etwas verändern soll, dann denke daran, welche Wirkkraft das Eigeninteresse hat. Es geht nicht darum, ob etwas schlecht ist, sondern dass es für die betreffende Person von größerem Nutzen ist, es anders zu machen. Zeige es - belehre nicht.
Was passiert wohl, wenn du diese Art zu argumentieren auf dein eigenes Verhalten anwendest?

Aus: Ryan Holiday & Stephen Hanselman: Der tägliche Stoiker. 366 Nachdenkliche Betrachtungen über Weisheit, Beharrlichkeit und Lebensstil. Finanzbuchverlag, 2017

_Anderer Ort siehe Terminbeschreibung (Karte nur symbolisch) Greifswald

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