01.07.2020 | 06:00 _Anderer Ort Online/ on Air/ on TV

Der tägliche Stoiker

Nachdenkliches in der Coronapause

"Was auch immer jemand tut oder sagt, ich für meinen Teil fühle mich verpflichtet, gut zu sein. Ganz so, als ob ein Smaragd, das Gold oder der Purpur feststellen würden: 'Was auch immer jemand tut oder sagt, ich bin, was ich bin, und stehe zu meiner Farbe'."
Marc Aurel, Selbstbetrachtungen, 7.13

FAZIT:
Die Stoiker glaubten, dass jeder Mensch, jedes Tier und jedes Ding einen bestimmten Zweck und einen Platz in der Natur haben. Selbst bei den alten Griechen und zu Zeiten des Römischen Reiches hatte man die vage Vorstellung, dass die Welt aus Millionen von kleinen Atomen zusammengesetzt ist. Es war diese Idee, dieses Gespür für einen zusammenhängenden Kosmos, das ihrem Verständnis zugrunde lag, dass jeder Mensch und jede Handlung Teil des großen Ganzen sind. Jeder hatte eine Aufgabe - eine besondere Pflicht. Selbst Menschen, die böse waren, erfüllten bloß ihre Aufgabe, denn das Böse gehörte zum Leben.
Ausschlaggebend für dieses System war der Glaube, dass du, der du dich nun der Schule des Stoizismus widmest, die wichtigste Aufgabe hast: gut zu sein! Klug zu sein. 'Der Mensch zu werden, zu dem uns die Philosophie machen möchte.'
Erfülle heute deine Aufgabe. Was auch immer passiert, was auch immer die Aufgaben von anderen Menschen sein mögen, mach du deine. Sei gut!

Aus: Ryan Holiday & Stephen Hanselman: Der tägliche Stoiker. 366 Nachdenkliche Betrachtungen über Weisheit, Beharrlichkeit und Lebensstil. Finanzbuchverlag, 2017.

_Anderer Ort siehe Terminbeschreibung (Karte nur symbolisch) Greifswald

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