Von der Pop-Art zur Soz-Art und zurück? Vitaly Komars künstlerische Migrationen

Vortrag und Gespräch mit Vitaly Komar. Moderation: Ute Marggraff & Roman Dubasevych (beide Universität Greifswald)

Als Wegbereiter der Soz-Art in Mittel- und Osteuropa haben sich Vitaly Komar und Aleksandr Melamid seit den 1970er Jahren in der Kunstszene etabliert. Sie sind bekannt für ihre ästhetisch und politisch subversiven Arbeiten. Ihre Motivwelt kreiste zunächst um die Ikonen der sowjetischen Propagandakunst, deren Allgegenwart sie mit dem Ausverkauf von Waren in der „freien“ Welt verglichen. Die Parallelen zur amerikanischen Pop-Art lagen auf der Hand. Heute experimentiert Vitaly Komar verstärkt mit Fotocollagen und Computerdrucken. Auch dabei spielt er mit Symbolen, die tief im kollektiven Unbewussten verankert werden – sei es durch eine plakative Propaganda oder allgegenwärtige verführerische Konsumikonen. Gesellschaftliche Widersprüche, die auch heute unser Denken und Fühlen prägen, werden bloßgestellt. Dennoch möchte der in New York ansässige Künstler seine Hoffnung auf eine bessere Welt nicht aufgeben: „Wer weiß, vielleicht ist es gerade meine Kunst des ‚eklektischen Konzeptualismus‘, die dazu beiträgt, dass wir uns nicht gegenseitig in die Pfanne schlagen und in einem mit saurer Sahne angerichtetem Sud aus Atompilzen schmoren“.

Im Rahmen der Ausstellung „Zwischen Exerzierplatz und Sehnsucht nach der Heimat“ im Koeppenhaus (Ausstellungsdauer 24.10.2019-25.01.2020, Di-Sa 14-18 Uhr).

Eine Zusammenarbeit vom Koeppenhaus und dem Institut für Slawistik der Universität Greifswald. Der Besuch von Vitaly Komar wird gefördert von der Sparkasse Vorpommern.

Foto: The New Yalta (c) Vitaly Komar

Eintritt frei

Koeppenhaus - Literaturzentrum Bahnhofstr. 4/5 17489 Greifswald 0 38 34 - 77 35 10
Bildnachweis: IKAZ e.V.

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