John Stainer(1840-1901): "Die Kreuzigung", Bernd Roth (Tenor), Thomas Rettensteiner (Bass), Wilfried Koball (Orgel), Kantorei St. Marien, Silvia Treuer (Leitung)

Der am 6. Juni 1840 geborene John Stainer war einer der gefragtesten und angesehensten Musiker der viktorianischen Zeit. Er begann seine Karriere als Chorknabe an St. Paul´s Cathedral in London und war zudem ein äußerst begabter Orgelschüler. Auf Empfehlung von Sir Frederick Ouseley trat Stainer bereits im Alter von 17 Jahren die Organistenstelle am erst 1856 gegründeten St. Michael´s College in Tenbury an. Drei Jahre später wurde er Organist und Chordirektor am St. Magdalen´s College. Im Jahre 1863 absolvierte er sein Studium an der St. Edmund´s Hall mit dem Bachelor of Arts und bekam zwei Jahre darauf den Doktor der Musik zuerkannt. Als Universitätsorganist in Oxford (seit 1865) gründete er die Oxford Philharmonic Society und dirigierte 1866 deren erstes Konzert.
Auf Grund seines Erfolges am St. Magdalen´s College wurde Stainer 1872 als Nachfolger seines ehemaligen Chordirektors Sir John Goss zum Organisten an St. Paul´s Cathedral berufen. Seine vorrangige Aufgabe bestand darin, das Niveau der dortigen Musikdarbietungen wieder anzuheben. Unter der Leitung von Stainer wurde 1875 eine Internatsschule gegründet und die Zahl der Sänger bei gleichzeitiger Erhöhung ihrer Vergütung auf 40 angehoben. Im Jahr 1888 wurde Stainer, nachdem seine Sehschwäche zum Rücktritt an St. Paul´s geführt hatte, schließlich Professor für Musik an der Universität Oxford; im gleiche Jahr wurde er in den Ritterstand erhoben. Er starb am 31. März 1901 während einer Italienreise in Verona.